"QBasic vs QuickBasic" oder "Der Unterschied zwischen Compiler und Interpreter"


Vor dem eigentlichen Programmieren steht die Wahl des richtigen Interpreters oder Compilers. Da stellt sich für Anfänger als erstes einmal die Frage wo der Unterschied zwischen beiden liegt, oder anders ausgedrückt: "was ist eigentlich ein Interpreter bzw. Compiler?".

QBasic...war und ist ein Interpreter. Interpreter heißt, daß das Programm wenn es gestartet wird, Zeile für Zeile übersetzt - also interpretiert - und ausgeführt wird. Diese Programme benötigen zu ihrer Ausführung die QBASIC.EXE, sind also nicht alleine lauffähig. Anders ausgedrückt: "Es sind nur BAS - Dateien und keine EXE oder COM - Dateien".

QuickBasic...ist so etwa 99,999998%ig kompatibel zu QBasic. Die Unterschiede liegen in der Leistungsfähigkeit bzw. dem Funktionsumfang. Trotzdem sollten alle QBasic Programme in dieser Umgebung laufen und können nun zu selbstständig lauffähigen EXE-Programmen kompiliert werden. Die Version 4.5 gibt es in Deutsch, aber auch in Englisch.

QuickBasic Extended...bezeichnet die Version 7.1 von QuickBasic, diese wird oftmals auch PDS genannt. Dort haben die Entwickler nun auch endlich Befehle zum Auslesen des Directory's und zur Arbeit mit Datenbanken und dem erweiterten Speicher eingebaut. (Anmerkung: Meiner Meinung nach keine ausreichende Weiterentwicklung, aber das muß jeder selbst entscheiden.) Die Version 7.1 gibt es nur in Englisch.

Visual Basic für DOS...Version 1.0 ist die älteste Version des Visual Basic Konzepts. Sie ist mittlerweile ebenfalls kostenlos zu bekommen und bietet dem Programmierer die Möglichkeit Objekte wie Menüs, Buttons, Fenster usw. einzusetzen. Aber Vorsicht! Wer jetzt überhastet auf den Download Button drückt ist möglicherweise enttäuscht. Wie gesagt ist dies die erste Version und nur für MS-DOS. Somit ist das GUI (Graphical User Interface) natürlich auch stark vom MS-DOS Textmodus abhängig und sieht dementsprechend aus. Man könnte es mit der Oberfläche der QuickBasic-IDE (Integrated Development Environment - also der Entwicklungsumgebung) vergleichen. Die Basic Sprache selbst ist aber zu 100% kompatibel mit QB. Man könnte VB für DOS somit als letztes Programm der QB Reihe ansehen.


Was kommt nach QB?


Für Fortgeschrittenere Programmierer stellt sich irgendwann die Frage was denn wohl nach QB noch so kommt, bzw. welche Basic - basierende Programmiersprachen es noch gibt und was diese zu leisten im Stande sind.

Rapid-Q ist eine Plattformübergreifende BASIC Programmiersprache die die Entwicklung von GUI- aber auch von Konsolen Programmen ermöglicht. RapidQ compiliert den Basic Code in einen sogenannten Byte-Code, welcher von einem Interpreter auf der jeweiligen Plattform ausgeführt wird. Zusätzlich können mit RapidQ sogar CGI-Anwendungen erstellt werden, was für Webdesigner ein sehr interessantes Werkzeug darstellt. Das herausstechendste Merkmal dieser Sprache für QuickBasic Programmierer ist jedoch der Basic-Dialekt. Dieser ist nämlich direkt an QB angelehnt und nahezu kompatibel so das ein Umstieg sehr leicht fällt. Allerdings ist die Entwicklung von QpidQ selbst schon einige Jahre her so das es nicht mehr wirklich UpToDate ist. Möchte man beim QB Dialekt bleiben, sollte man sich an die nachfolgende "Sprache" heranwagen.

FreeBasic ist, wie der Name bereits vermuten lässt, ein kostenloser Open-Source Compiler, der zu MS-QuickBASIC's Syntax zu fast 100% kompatibel ist und somit deine QBasic-Programme auf eine neue Ebene, nämlich auf die der 32-Bit-Windowsprogramme katapultiert. Natürlich kommen sehr viele neue Features hinzu wie beispielsweise Pointer, vorzeichenlose Datentypen, Inline-Assembler und vieles mehr. Mehr Informationen gibts unter www.freeBasic-portal.de.

BlitzBasic, BlitzPlus und Blitz3D...sind für all diejenigen zu empfehlen, die ihren Schwerpunkt auf die Entwicklung von Spielen gelegt haben. Wer kein Problem damit hat das seine Spiele nur unter Windows laufen, da diese Sprachen DirectX benötigen, wird hieran seine wahre Freude haben. Die Sprachen sind der von QuickBasic sehr ähnlich (Anmerkung: Ich brauchte nur eine Woche um mich "umzugewöhnen") und sie sind sehr leistungsfähig. Die Geschwindigkeit, gerade im Grafikbereich ist etwa 100mal so hoch wie die unter QuickBasic. Außerdem braucht man sich nie wieder mit Problemen wie Speicherplatz, der Tastaturabfrage oder der Soundausgabe herumzuärgern. Alle Funktionen rund um Multimedia sind dank DirectX eingebaut und nutzbar. Mehr Informationen und eine downloadbare Demoversion bekommst Du unter anderem auf www.BlitzBasic.com.

PureBasic...ein weiterer recht junger "Stern" am Basicprogrammiererhimmel. Auch PureBasic ist sehr leistungsfähig und sprachverwandt zu QuickBasic. Gerade deshalb ist es sehr für Umsteiger bzw. "Aufsteiger" zu empfehlen. Sehr interessant ist an PureBasic seine Plattformenunabhängigkeit. D.h. Programme die in PureBasic geschrieben wurden können sehr leicht auf ein Linux oder AMIGA System portiert werden. Mehr Informationen bekommst Du unter www.PureBasic.de.

DarkBasic...ist ebenfalls ein guter Dialekt wenn es um das "Herstellen" von Spielen geht. Hierbei handelt es sich nämlich um einen 3D-Game Creator auf der Basis von DirectX. Interessiert ? - mehr Infos gibt's hier www.DarkBasic.com.

Visual Basic...ist für all diejenigen gedacht die vorwiegend Anwendungen entwickeln. Wenn auch sehr leistungsfähig so ist als größter Nachteil dieser Sprache wohl in erster Linie der hohe Anschaffungspreis zu nennen. Weitere Nachteile (aus meiner Sicht) ist die Tatsache das keine eigenständigen EXE-Dateien erzeugt werden. Visual Basic Programme benötigen eine sogenannte Runtime-Bibliothek. Das ist eine DLL-Datei die in der aktuellen Version bei etwa 10MB liegt. Wer also nur ein "Hallo Welt" Programm schreiben möchte hat so eben 10MB Code erzeugt. Allerdings kann man dieses Verfahren auch als Vorteil ansehen. Jeder der die Bibliothek auf seinem System installiert hat, benötigt nur noch die EXE und diese ist in der Tat sehr klein und optimal kompiliert. Ganz abgesehen davon ist natürlich der Leistungsumfang gigantisch. Alles was es in Windows gibt, angefangen von Fenstern über Menüs, Buttons etc., kann man mit VB sehr schnell realisieren. Mehr Informationen darüber findet ihr auf der Microsoft Homepage.

Natürlich gibt es noch jede Menge mehr Basic - Dialekte wie z.B. PowerBasic bzw. Turbo Basic, GW Basic, Locomitive Basic, KC Basic usw. usw. und alle hier vorzustellen ist schier unmöglich. Für alle gilt jedoch - sie sind recht leicht zu erlernen und gut zu handhaben. Die Leistungsfähigkeit schwankt stark - was nicht zuletzt auf das "Alter" einiger Sprachen zurückzuführen ist. Für was man sich schließlich entscheidet hängt davon ab was man machen möchte und - nicht zuletzt - vom Preis.